Das größte drehbare Riesenrad

■ Kreuzberger Festliche Tage werden Samstag im Viktoriapark eröffnet/ Halbe Preise am Mittwoch, Feuerwerk am Samstag und 133 Veranstaltungen auf und um den Kreuzberg bis zum 6. September/ Motto »30 Jahre ausländische Arbeitnehmer«

Kreuzberg. Die Kreuzberger Festlichen Tage beginnen am morgigen Samstag um 15.50 Uhr wie immer auf dem Viktoriapark. Der Kreuzberger Bürgermeister Günter König (SPD) betonte gestern die langjährige Tradition der Festlichen Tage, während andere Volksfeste — etwa das Oktoberfest an der Jaffeestraße oder das Frühlingsfest am Lützowplatz — auf deren Gelände gebaut wird, gefährdet seien. Deshalb freute sich König, daß es die Festlichen Tage noch gebe, auch wenn vereinzelt Beschwerden wegen des Lärms oder der Strapazierung des Grüns vorlägen. »Zu einem Volkspark gehört ein Volksfest«, sagte König.

Neben Autoscootern, Karussels, Losbuden, Zuckerherzen und einem 55 Meter hohem Riesenrad — übrigens das größte reisende Riesenrad Deutschlands mit drehbaren Gondeln — bieten die Festlichen Tage bis zum 6. September 133 Veranstaltungen, nur zum Teil auf dem Festgelände. Darunter sind 43 Sportveranstaltungen, etwa der Viertelmarathon am 23. August und die Endspiele der Kreuzberger Fußballmeisterschaften am 24. und 26. August. Weiter wird es am 28. August ein Sommerfest in der Stallschreiberstraße 12 geben. Ein weiteres Fest findet am 5. September im Jugendzentrum Naunynritze statt. Wirtschaftsstadtrat Wulf-Jürgen Peter wies auf den Weinbrunnen hin, wo man kostenlos Wein aus Kreuzbergs Partnerstädten trinken könne, außerdem stehe er dort zum Plausch mit Gewerbetreibenden bereit.

Nachdem im Jahr 1962 die ersten Gastarbeiter für Berlin angeworben wurden, stehen die Festlichen Tage auch unter dem Jubiläumsmotto »30 Jahre ausländische Arbeitnehmer«. Im Jugendzentrum Chip in der Reichenberger Straße wird ab dem 28. August eine Dokumentation dazu gezeigt, am 6. September gibt es im Ballhaus Naunynstraße eine Diskussion zum Thema. Außerdem wies das Bezirksamt auf zwei Ausstellungen im Kreuzberg-Museum hin. Dort wird ab dem 4. September die Sozialgeschichte der Nostitzstraße dokumentiert, außerdem haben Kreuzberger Schüler Hausmüll aus dem 18. Jahrhundert gesammelt.

Zu den Festlichen Tagen gehört auch der Umwelt- und Gesundheitsmarkt am 30. August auf dem Kreuzberg. 40 Initiativen und Vereine stellen sich dort vor. Der Chef des Schaustellerverbandes, Harry Wollenschläger sagte außerdem, die Eßstände auf dem Volksfest würden so weit wie möglich auf Einweggeschirr verzichten und Porzellanteller und Gläser beziehungsweise kompostierbares Geschirr ausgeben. Ab 22 Uhr soll halbwegs Ruhe einkehren, deshalb werden auch die samstäglichen Feuerwerke vor 22 Uhr abgefeuert. Der Rummel dauert täglich bis 23, am Wochenende und am Mittwoch — wo es halbe Preise bei den Fahrgeschäften gibt — bis 24 Uhr. esch