Ost-Mieter wollen auf Ku'damm demonstrieren

Prenzlauer Berg. Woran die Berliner Mieterorganisationen nicht im Traum geglaubt hatten, machte eine Bürgerinitiative aus Prenzlauer Berg wahr. Am 8. Juli, zwei Tage vor der Bundesratsentscheidung über die zweite Mieterhöhung Ost, zogen 10.000 erboste MieterInnen zum Roten Rathaus, das Bürgermeisterin Bergmann vorsorglich hatte verschließen lassen. Nach dem Willen der Initiative W.B.A. (Wir bleiben alle) soll der Protest nun in die zweite Runde gehen. Objekt der Begierde diesmal: der Kurfürstendamm. »Denn dort«, so Matthias Bernt von der W.B.A., »geben sich Miethaie und Spekulanten die Klinke in die Hand.«

Unterdessen haben sich auch Mieterverein und MieterGemeinschaft dem Vorbereitungsbündnis angeschlossen. Vergangenen Mittwoch mobilisierten die Prenzelberger gleich zu vier Kiezversammlungen. Auch wenn viele ältere BürgerInnen einem Gewaltmarsch skeptisch gegenüberstehen, die Idee einer Demo von Ost nach West fand Zustimmung. Darüber hinaus hofft Matthias Bernt auf rege Teilnahme aus dem Westen: »Die Ost-Mieterhöhungen werden sich schließlich irgendwann in einem Gesamtberliner Mietspiegel niederschlagen.«

Nun wurde ein Aufruf beschlossen, dem sich ein breites Bündnis anschließen soll. Von Parteien will man nicht vereinnahmt werden. »Eines ist klar«, sagt Matthias Bernt, »nur wenn sich die Bürger selbst wehren, wird das auch den nötigen politischen Druck schaffen.« Das Vorbereitungsbündnis trifft sich jeden Montag um 20 Uhr im Kiezladen Oderberger Straße 15. wera