Die Schauburg wird 10 Fest, Fiulme und Musik

■ Zum Jubiläum: großes Fest und aufwendiger Katalog mit vielen Bildern

Wer hätte das 1982 gedacht, trotz Kino- und Initiativensterben, daß die Schauburg einmal so in die Jahre und außerdem noch so grün und blau aus der Sache herauskommen würde! Die Schauburg: traditionsreiches Kino, gebaut 1929, im Krieg zerstört und wiederaufgebaut mit 1.000 Plätzen, ein Palast, wie es damals üblich war. Ein geschwungener Balkon ragte einmal über das Parkett — aber da unten, da ist heute der Supermarkt, nur der Balkon existiert noch als Kino-Fläche. Längst ist das Riesen-Foyer verschwunden, auch der gewaltige Kronleuchter, der kürzlich noch hing. Blau-grün, Glas und Halogen haben Einzug gehalten. Die Schauburg-Betreiber rechnen schon mit gemischten Reaktionen, wenn heute das Publikum gucken kommt, schließlich ist alles kaum wiederzuerkennen. Die teuren bequemen Stühle wie im Kleinen Haus wird es geben und Schluß sein mit Quietschen und Knarren. Wie sich das Knallrot der Polster zu den blau-grünen Wänden machen wird? Von den 10 Gründungsmitgliedern des damaligen Kulturvereins Schauburg ist heute nur noch Holger Mertins übrig, der zusammen mit Manfred Brocki die Schauburg Kino GmbH betreibt. Inzwischen sieht das Kino wieder Land, „wir haben prima Kontakte zu allen Verleihern, und das Kinosterben ist überstanden“, sagt Holger. Zum 10jährigen gibt es einen bildschönen Katalog voller Erinnerungen und Bilder, mit Autogrammen, Filmszenen und Rezensionen aus den 10 Jahren Kinogeschichte. Sowas hat in der BRD noch kein Kino gemacht. Zu kaufen in der Schauburg und im Buchhandel für 28 Mark. S.P.