Eggert will zu Kohl

■ Sächsischer Innenminister kandidiert in Düsseldorf

Dresden (taz) — Auf dem CDU- Bundesparteitag Ende Oktober in Düsseldorf wird voraussichtlich der sächsische Innenminister Heinz Eggert für den stellvertretenden Parteivorsitz kandidieren. Dieses Vorhaben richte sich nicht gegen Bundesfrauenministerin Angela Merkel, stellte Eggert am Wochenende im sächsischen Freiberg klar. Er halte es aber für „sinnvoll“, wenn es bei Wahlen mehr Bewerber gebe als Posten. Zugleich räumte er Spekulationen über eine solche Kandidatur Biedenkopfs aus. Seine politischen Ambitionen seien mit dem Ministerpräsidenten abgestimmt.

Der einstige Pfarrer und spätere Landrat im ostsächsischen Zittau äußerte sich auf einer Talk-Show beim „Tag der Sachsen“ in Freiberg auch zu den Pogromen gegen Flüchtlingsheime. Eggert forderte, das „Gespräch zwischen den Konfliktgruppen“ zu suchen, aber „keinen Schritt vor rechtem und linkem Extremismus“ zurückzuweichen.

Seine Vorstellungen über den Umgang mit Flüchtlingen hat Eggert bereits auf der Innenministerkonferenz dargelegt. Dort war er gegen große „Sammellager“ aufgetreten; statt dessen forderte er, straffällig gewordene Asylbewerber „sofort“ abzuschieben. „Wer Schutz sucht, darf nicht kriminell werden“, erklärte Eggert dazu in Freiberg. dek