Bazis bewundern unsere schöne Stadt

■ Münchens Bürgermeister Kronawitter begeistert von Hamburg / Die Achse Müller-Kossack von ihrem Holzmodell

begeistert von

Hamburg / Die Achse Müller-Kossack von ihrem Holzmodell

Freilich waren's neidisch, die Bazis. Auf die Alster, den Hafen, die Speicherstadt, sogar auf die günstigen Hamburger Mieten und dann auch noch — Saga hin, Saga her — auf den großen Anteil städtischer Wohnungen in der Hansestadt. Die Bazis in Hamburg? Und was für welche. Der Kronawitter Schorsch, oberster A'zoapfer auf dem Münchner Oktoberfest, höchstpersönlich schaute sich gestern an der Elbe um, ließ sich mitsamt 23köpfiger Stadtratsdelegation vorführen, wie in Hamburg Stadtplanung funktioniert.

Der politisch interessierte Hanseat wird sich nun fragen: Wer zeigte dem Münchner Bürgermeister denn all die schönen Dinge? Der Kollege Voscherau? Oder doch noch der Wagner? Oder gar der Hackmann, der zumindest in Asylplanungsdingen so wunderbar mit dem Kronawitter harmoniert?

Alles falsch. Traute Müller zeigte, was ihr im heimischen Senat nur selten gelingt, einem leibhaftigen Bürgermeister, wo's langgeht in Sachen Stadtentwicklung.

Da waren's freilich stolz, die Senatorin und ihr Oberbaudirektor Egbert Kossack, als sie vor dem 1:500 Hamburg-Holz-Modell die Erfolge hanseatischer Stadtplanung erklärten. Zünftig im eigens für Stadtentwicklungs-Demonstrationszwecke errichteten Zelt im Hof des Behördenhauses. Mit Weißwurscht und Moaß, natürlich in der Hamburger Sparversion, 0,4 Liter.

Verdichtung, Büros und Wohnungen jenseits des Flusses, „da an der Achse Müller-Kossack“. Des

1Baudirektors Zeigestock reichte nicht ganz aus, um von seinem Standort mitten in der Modell-Alster auf die Holzklötzchen am Südufer der Elbe zu weisen. „Also da unten.“ Bei soviel Hamburger Stadtplanungserfolgen mußte der Kronawitter Schorsch schon auf ein ganz anderes Feld ausweichen, um auch mal bayrische Überlegenheit zu demonstrieren: „Prima, daß der HSV bei uns die Punkte abgegeben hat.“ Maßstab 0:4 sozusagen. uex