BKA: Saberschinsky o.k.

■ Künftiger Polizeichef habe auf Anweisung gehandelt

Berlin. Das Bundeskriminalamt (BKA) hat den designierten Polizeipräsidenten und bisherigen BKA- Abteilungsleiter Hagen Saberschinsky verteidigt. Saberschinsky habe in den siebziger Jahren bei der Telefonüberwachung von Funktionären des Verbandes Deutscher Flugleiter lediglich im Auftrag der Generalbundesanwaltschaft gehandelt. Dagegen wollte das Bundeskriminalamt keine Stellungnahme zu dem Vorwurf, Saberschinsky sei in die »Affäre Haupt« verstrickt gewesen, abgeben. Auch Saberschinsky wolle sich dazu nicht äußern, sagte BKA- Sprecher Hartmuth Jausmann. Der von Saberschinsky geführte ehemalige BKA-Spitzenagent Hans-Georg Haupt war in den Achtzigern selbst in kriminelle Bahnen abgerutscht und wurde 1984 zu einer achtmonatigen Freiheitsstrafe verurteilt.

Nach Informationen der Deutschen Polizeigewerkschaft soll Saberschinsky den V-Mann gedrängt haben, keinen Widerspruch gegen das Urteil einzulegen. Durch neue Verhandlungen hätten sonst mögliche Verfehlungen Saberschinskys aufgedeckt werden können, so deren Vorsitzender Egon Franke. dpa