Kulinarisch durchs Jahr

■ Ein Abonnement für Gemüse und Salate verspricht jederzeit frische Ware aus biologisch-dynamischen Anbau. Lieferung frei Haus, individuelle Wünsche werden berücksichtigt.

verspricht jederzeit frische Ware aus biologisch-dynamischem Anbau. Lieferung frei Haus, individuelle Wünsche werden berücksichtigt.

Wenn Gärtnermeister Markus Marquart an zwei Tagen in der Woche seine frischen Waren ausfährt, hat er dafür schon vorher feste Abnehmer. Seit Anfang August beziehen ungefähr 100 Kunden bei ihm Gemüse, Salate und Kräuter im Abonnement. Sie bekommen wöchentlich eine bunt gepackte Kiste mit Rohkost aus biologisch-dynamischem Anbau — abgestimmt auf verschiedene Preislagen und individuelle Ansprüche.

Das Gemüse-Abo ist ein Erfolg. Bereits jetzt plant Marquart neue Liefertouren, Interessenten aus ganz Hamburg stehen auf der Warteliste. Sein Ziel: „Fünfmal die Woche fahren und dabei 400 Kunden versorgen.“ Weiter denkt er noch nicht, will selber erst Erfahrungen mit dem Service sammeln. „Wir arbeiten bisher nicht effektiv genug, vor allem die Abrechnung verbraucht viel Zeit.“ Demnächst soll ein Computer die Verwaltung der Abonnements übernehmen.

Noch bewältigt Marquart die Arbeit allein. Nach seiner Planung wird in der Bergedorfer Demeter- Gärtnerei Sannmann geerntet, er packt die Kisten und liefert sie aus. „Hauptsächlich verwenden wir Gemüse aus unserer eigenen Produktion, weil jedoch bestimmte Gemüsearten auf anderen Böden besser gedeihen, kaufen wir von benachbarten biologisch-kontrollierten Erzeugerbetrieben dazu.“

Mit dem Abonnement wird der Küchenzettel der Kunden zu einem Lauf durch die Jahreszeiten. Gurken und Tomaten gibt es im Sommer, Rotkohl bleibt dem Winter vorbehalten. Die Menge der einzelnen Produkte in der Abo-Kiste

1richtet sich nach dem jeweiligen Saisonpreis. Während der Anlieferung brauchen die Kunden nicht anwesend zu sein, solange für einen adäquaten Abstellplatz gesorgt ist.

Die Vorteile des Gemüse-Abos für die Kunden liegen auf der Hand: Jederzeit frische Ware und Lieferung frei Haus. Doch auch der Erzeuger profitiert. „Der Zwischenhandel für biologisch-dynamische Erzeugnisse ist unprofessionell“, meint Markus Marquart. Entsprechend schlapp kämen Gemüse und Salate letztlich beim Verbraucher an. „Außerdem können wir mit einem festen Kundenstamm

1besser planen.“ Auch wenn der eigene Vertrieb pro verkaufter Abo- Kiste ungefähr fünf Mark allein an Fahrtkosten benötigt.

Ein Abonnent kann zwischen verschiedenen Paketen wählen: Das Vollsortiment enthält Gemüse, Salate und Kräuter; die Rohkiste besteht hauptsächlich aus Blattsalaten. Die Zusammenstellung „Mutter und Kind“ ist zur Schonkost geeignet und Paket „G“ beinhaltet nur Gemüse. Ergänzt werden können diese Abo-Kisten mit Kartoffel-, Brot- und Eierpaketen.

Das Gemüse-Abo gibt es bisher nur im Raum Schnelsen und Al-

1tona. Hinzu kommen sollen demnächst Wentorf, Reinbek und der Bergedorfer Raum. Es kostet wöchentlich mindestens 15 Mark und kann beliebig erweitert werden. Weitere Pakete sind geplant — Obst und Naturkost sollen das Sortiment vervollständigen. „Besondere Wünsche und Änderungen versuchen wir weitgehend zu berücksichtigen“, verspricht Markus Marquart. Und: „Unser Gemüse kostet trotz Anlieferung nicht mehr, als in einem ganz normalen Geschäft.“ Torsten Schubert

Bestellungen bei der Gärtnerei Sannmann, Tel. 7372154