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TÜV kritisiert Duales System

Berlin (taz) — Eine schallende Ohrfeige hat der TÜV den Verwertern von Verpackungsabfall mit Grünem Punkt erteilt. Die überwiegende Mehrzahl der Firmen, die mit dem gesetzlich vorgeschriebenen Recycling dieser Kunststoffe beauftragt sind, sind nach ersten Untersuchungen des TÜV dazu nicht in der Lage. Der Verein war vor zwei Wochen von der „Duales System Deutschland" (DSD) mit der Uberprüfung der Verwertungsfirmen beauftragt worden.

Von den 32 Unternehmen verfügen nach Angaben von Albert Kuhlmann vom TÜV Rheinland, nur zehn über Technik und Know-how, um Altkunststoffe aufzuarbeiten. Acht näher untersuchte Betriebe könnten statt der von der Verwertungsgesellschaft Kunststoff (VGK) angegebenen 32.000 Tonnen lediglich 18.000 Tonnen Kunststoffabfälle pro Jahr verwerten. Bereits für 1993 ist — so der TÜV — eine Verwertungskapazität von 90.000 Tonnen bei einem Gesamtanfall von einer Million Tonnen Altkunststoff erforderlich. Dem stehe bisher aber lediglich eine Kapazität von 60.000 Tonnen gegenüber.

Die VGK, hinter der die Kunststoffindustrie steht, ist innerhalb des Dualen Systems für die Verwertung der Kunststoffabfälle zuständig. Nachdem bekannt wurde, daß Abfall mit dem Grünen Punkt illegal nach Frankreich verschoben worden war, war sie von der Dachgesellschaft DSD heftig kritisiert worden. Diese fürchtet nun um den Ruf des ohnehin umstrittenen Dualen Systems.

Eine erste TÜV-Kontrolle bei der in die Müllschiebereien verwickelten französischen Firma Concord hat nach seinen Angaben ergeben, daß sie die Altkunststoffe an sieben Unterfirmen weitergab. Nur einer dieser Abnehmer könne eine „eingeschränkte“ Verwerterkapazität in einer Versuchsanlage aufweisen. bün

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