SPD unten im Asyl-Streit

■ Das Asyl-Thema zerrt weiter an den Nerven der SPD

Allen voran sind die Bremer dem Vorstoß des Bürgermeisters gefolgt und debattieren die Asylpolitik der SPD — ein Thema, bei dem nur unbefriedigende Formeln herauskommen können: Kommunalpolitisch verantwortliche SPD-Bürgermeister finden, daß es so nicht weitergehen kann mit der Anzahl der aufzunehmenden Flüchtlinge, parteibewußte SPD-Mitglieder finden, daß man nach drei, vier Jahren Widerstand gegen CDU- Politik doch nicht einfach die Segel streichen kann, nur weil Engholm in einer Umfrage so schlecht aussah.

Auch in Bremen telefonieren die fleißigen FragerInnen von Infas in diesen Tagen umher und fragen, wie die Leute die Ampel-Koaltion finden. Daß die Bremer SPD auf infas-Ergebnisse gelassener reagiert als der Vorsitzende, ist kaum zu erwarten. In einer grün-internen Information formulierte der Umweltsenator Fücks über die Senatsklausur zum Bremer Sanierungsprogramm, sie sei „gruppendynamisch interessant“ gewesen. Warum, sagt Fücks nicht: Die Grünen- und FDP-Senatoren haben sich gut verstanden haben. Die SPD-SenatorInnen sind heillos zerstritten. Was bei der Asyl-Debatte auch herauskommt — es kostet die Bremer SPD weiter Nerven. Klaus Wolschner