Bündnis 90 mischt sich nun auch in Hamburger Politik ein

Gestern wurde in Eimsbüttel ein Hamburger Landesverband des Bündnis 90 ins Leben gerufen: die zweite Gründung der aus der DDR- Bürgerbewegung hervorgegangenen Organisation in den alten Bundesländern. Die Initiatoren hatten sich nicht viel Zeit für die Öffentlichkeitsarbeit genommen, daher war die Versammlung mit rund 30 Personen nur mäßig besucht.

Das Bündnis nimmt für sich in Anspruch, „aus der anderen Perspektive, die die neuen Bundesbürger in unser altes Staatswesen mitbringen, zu lernen und sie für alle Deutschen nutzbar zu machen.“ Kritische Distanz in der Betrachtung der Gesellschaft und das Überdenken alter politischer Gewohnheiten sollen eine „Verbesserung unserer Gesellschaft“ ermöglichen. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist laut Gründungserklärung die „Entwicklung überschaubarer Strukturen ..., in denen sich die Menschen wieder geborgen fühlen können.“ Eine miteinander und nicht gegeneinander betriebene Politik und eine sachorientierte, ideologisch ungefärbte Meinungsbildung sollen praktikable Lösungen im Interesse aller Bürger ermöglichen.

Nach den Worten von Heiko Lietz, Mitglied des Bundessprecherrates und Hauptredner auf der Gründungsversammlung, will das Bündnis keine politische Partei sein, sondern den Zielen einer Bürgerbewegung treu bleiben. Das Bündnis versteht sich nicht als Vertreter der Menschen aus den neuen Bundesländern, sondern möchte Anwalt der Kinder, der Armen, der Ausländer und der Kunst- und Kulturschaffenden in der ganzen Republik sein. Vor allen Dingen sollen die Interessen der nachgeborenen Generationen Berücksichtigung finden. aba