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Asylbewerber aufgeteilt

■ Huchtinger Beirat beschließt Bau eines Heims für 75 Menschen

75 Asylbewerber sollen in Zukunft in einer festen Container- Wohnanlage in Huchting wohnen. Das beschloß am Dienstag abend der Beirat Huchting mit den Stimmen der Sozaildemokraten und der Grünen. Die Container sollen auf eine ehemalige Müllkippe am Wardamm, direkt gegenüber einem Gewerbegebiet.

Nach den Plänen der Sozialbehörde sollten dort ursprünglich 150 Menschen untergebracht werden. Diesem Vorschlag wollte der Beirat aber nicht folgen. „Weitere Standorte stehen in Huchting nicht zur Verfügung“, heißt es in dem Beschluß. Ralf Selter (SPD) forderte eine „ gerechte Verteilung der Asylanten halbe halbe mit Grolland“. In sozialen Brennpunkten wie Huchting könne man nicht beliebig viele AsylbewerberInnen einquartieren.

Für die Unterbringung, in der sich jeweils drei Menschen ein Zimmer von knapp 23 Quadratmetern teilen, forderte der Beirat folgende Auflagen: Zur Hälfte sollen Familien in die Container einziehen, Betreuung auch für Kinder, Nachtbewachung, Nottelefon, Dolmetscher und eine Hausordnung.

„Mit allen Auflagen bis auf die Größe können wir leben“, meinte Hans Leppin, Amtsleiter der Sozialen Dienste. Die Beirats-Bereisung gehört seit Monaten zu seinem abendlichen Standard- Programm. Er hatte wieder einmal auf die akute Notsituation in Bremen hingewiesen: Bis zum Ende des Jahres fehlen noch 700 Plätze für AsylbewerberInnen. Pro Monat kämen ungefähr 360 bis 400 Neuzugänge: „Wir sind verpflichtet, unseren Anteil unterzubringen“ meinte Leppin. Marion Wigand

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