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■ »Kultur und Management« — Ein kleiner Wegweiser von Klaus Siebenhaar

Kultur und Management und die Verflechtung von beiden Worten, Kulturmanagement, tauchen in unserem Sprachgebrauch immer häufiger auf. Aber kaum jemand kann mit diesen Begriffen etwas anfangen. Die Such nach Literatur zu diesem Thema ist schwierig, zusammenfassende Betrachtungen gibt es kaum. Vereinzelt tauchen in soziologischen oder kulturpolitischen Fachzeitschriften Beiträge auf, aber welcher Laie macht sich schon die Mühe, Einzelerscheinungen zusammenzusuchen? Nun erschien in der Nicolaischen Verlagsbuchhandlung ein kleiner Band mit dem Titel: »Kultur und Management — Positionen, Tendenzen, Perspektiven«. Verfasser ist Klaus Siebenhaar, Honorarprofessor für Kulturmanagement an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« und Direktor des Instituts für angewandte Kulturwissenschaften der FU. Da denkt man doch: Der Mann muß es wissen.

Aber schon beim Vorwort verzweifelt man angesichts der verklausulierten Sprache, die mehr verwirrt, als daß sie etwas klärt. Man kämpft sich durch die Sätze und weiß am Ende der Seite nicht mehr, was am Anfang gestanden hat. Macht man sich die Mühe, noch einmal von vorn zu beginnen, wird zumindest verständlich, daß der Verfasser das Spannungsfeld von Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Kultur untersuchen und auf die Veränderungen innerhalb dieses Beziehungsgeflechts in den letzten Jahren eingehen will.

Das Buch ist in fünf Abschnitte gegliedert, die von »Unternehmenskultur zwischen Light-Tech und Sinnstiftung« bis zur »Lage der deutschen Kulturnation« reichen. Einzig das sich neu entwickelnde Berufsbild des Kulturmanagers, dem ein Kapitel gewidmet ist, wird eindeutig und verständlich erläutert. Siebenhaar beschreibt den Kulturmanager als Mittler zwischen Kultur und Markt und beurteilt die einzelnen Bildungseinrichtungen, die dieses Studium anbieten. Ehrlicherweise gibt er allerdings zu, daß trotz optimistischer Prognosen auch diplomierte Kulturmanager keine große Chance auf dem Arbeitsmarkt haben.

Abgesehen von dieser klaren — wenn auch frustrierenden —Feststellung setzen die einzelnen Kapitel den Wirrwarr des Vorwortes fort. Fremdwörter in kurios anmutenden Satzverbindungen jagen einander und hinterlassen das Gefühl, daß man entweder nicht intelligent genug ist, diese Sprache zu verstehen, oder sich zu einem Studium dieses Faches entschließen muß, um hinter den Sinn des Ganzen zu kommen. burk

Klaus Siebenhaar: »Kultur und Management«. Nicolaische Verlagsbuchandlung