Kohl zurückhaltend

■ Olympia: Finanzkonzept gefordert

Bonn/Berlin. Erneut deutliche Zurückhaltung übte Bundeskanzler Helmut Kohl in Sachen Berliner Olympiabewerbung für das Jahr 2000. Der Kanzler forderte abermals anläßlich seines gestrigen Empfangs für die deutschen Olympiateilnehmer von Barcelona und Albertville ein überzeugendes Finanzkonzept der Berliner. Als Fehler bezeichnete es Kohl allerdings, sämtliche Kosten zum Aufbau einer guten Infrastruktur in der Hauptstadt der Berlin-Bewerbung zuzuschlagen. »Berlin muß die notwendigen Anstrengungen unternehmen, daß es seriöse Berechnungen gibt.« Am Vortag hatte Willi Daume, Präsident des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) für Deutschland ein deutliches Zeichen von Kohl für Berlin gefordert.

Trotz der Zurückhaltung des Kanzlers will die Bundesregierung in der Berliner Olympia-Gesellschaft hochrangig vertreten sein. Im Deutschlandfunk kündigte Bundesinnenminister Rudolf Seiters (CDU) am Montag abend an, die Bundesregierung werde drei hochrangige Vertreter in den Aufsichtsrat der Olympia GmbH entsenden. Zugleich wies der Minister Kritik an der angeblich unzureichenden Unterstützung des Bundes für die Olympiabewerbung zurück: »An der grundsätzlichen Position des Bundeskabinetts gibt es keinen Zweifel.« dpa/ADN