Lebenslang für Guzman

■ Leuchtender Pfad erlischt

Lima (ap) — Ein peruanisches Militärgericht hat den Führer der Guerillaorganisation Leuchtender Pfad, Abimael Guzman, zu lebenslanger Haft verurteilt. Mit ihm erhielten am selben Tag zehn weitere Führer der Guerillaorganisation lebenslänglich. Die Möglichkeit einer Begnadigung wurde nach Angaben der Regierung in allen Fällen ausdrücklich ausgeschlossen. Der Rechtsanwalt von Guzman, Alfredo Crespo, kündigte Berufung an.

Wie das Gericht erklärte, soll Guzman auch 25 Milliarden Dollar Strafe zahlen für die Schäden, die er in dem Land anrichtete. Wie dieses Geld eingetrieben werden soll, sagte das Gericht nicht. Der 57jährige Guzman führte eine der berüchtigsten Guerillagruppen Lateinamerikas, die in ihrem jahrelangen Kampf gegen Staat und Gesellschaft auch zu terroristischen Mitteln griff. Rund 25.000 Menschen kamen in dem zwölfjährigen Guerillakrieg ums Leben, zum großen Teil unbeteiligte Zivilpersonen, die zwischen die Fronten von Guerilla und Militär gerieten. Der Wirtschaft Perus entstand schwerer Schaden. Die Militärs, die über Guzman urteilten, trugen während der Verhandlung aus Sicherheitsgründen Kapuzen, damit sie nicht erkannt und Racheakte gegen sie verübt werden können. Die Menschenrechtsorganisation „ai“ äußerte Zweifel, ob Guzman in dem geheimen Militärtribunal überhaupt einen fairen Prozeß erhalten könne. Die zweite Instanz wird ebenfalls im Schnellverfahren abgehandelt.