Cäsium-Schmuggler in Hamburg aktiv?

Ist eine Hamburger Firma in den illegalen Handel mit aus der ehemaligen Sowjetunion stammenden radioaktiven Stoffen verwickelt? Am Wochenende durchsuchten Beamte der Umweltpolizei die Geschäftsräume einer in Hamburg-Sasel ansäßigen „In- und Exportfirma“. Die Polizisten beschlagnahmten die Akten des Unternehmens, daß nach Angaben des „Hamburger Abendblatts“ nicht einmal im Telefonbuch verzeichnet ist.

Zwei Polen und ein polnischstämmiger Deutscher brachten die Ermittler auf die heiße Spur. Die drei Männer waren Ende August mit schweren Strahlenschäden in ein schweizer Krankenhaus eingeliefert worden. Sie hatten Cäsium 137 aus Lettland oder Estland in die Schweiz transportiert. Den Kurieren war die Gefährlichkeit des von ihnen mitgeführten Spaltmaterials offenbar nicht bewußt gewesen; die Ermittler fanden die Cäsium-Proben in den Hemd- und Hosentaschen der Schmuggler.

Für Cäsium 137 werden auf dem Schwarzmarkt bis zu 50000 Mark pro Gramm gezahlt. Der Stoff, der beim Abbrennen von Kernbrennstoffen oder bei der Produktion von Atomkraftwerken entsteht, ist hochgefährlich. Bereits ein Gramm verseucht jedes Leben im Umkreis von 150 Metern.

mac