■ Wie man Hundehalter erzieht
: Der Kampf gegen Kot

Berlin (taz) – Der Kampf gegen Hundebesitzer, die in Berlins Nobelbezirk Zehlendorf ihre Hunde auf Gehwegen, öffentlichen Anlagen und Kinderspielplätzen scheißen lassen, nimmt immer radikalere Formen an. Eine Schülergruppe, die unter dem Decknamen „SoS“ (Scheißen ohne Sorgen) agiert, arbeitet nach dem Verursacherprinzip und bringt die Hundescheiße zum Hundehalter in ganz besonderer Form zurück.

Die Mitglieder der Gruppe sammeln die Hundescheiße auf und packen sie in Papiertüten. Dazu kommt ein Silvesterknaller. Damit verfolgen sie die Hundebesitzer bis nach Hause. Die Schüler plazieren die Tüte vor der Wohnungstür, zünden die Lunte, klingeln und verschwinden. Kommt der Hundebesitzer rechtzeitig zur Tür, kann er Lunte riechen und sie durch einen mutigen Tritt auf die Papiertüte und damit in die Scheiße seines Hundes löschen.

Die SoSler versprechen sich von diesen Aktionen einen positiven Lerneffekt bei den Frauchen und Herrchen. Kommen die Hundehalter allerdings zu langsam an die Wohnungstür, dürfte das nach der Knallerexplosion notwendige ausgedehnte Putzen von Haustür und Flur wahrscheinlich eine ebenso gute Erziehungsmaßnahme sein. ph