piwik no script img

Die Fortune des Peter Knäbel

■ FC St. Pauli: 2:2-Auswärts-Unentschieden in Mainz / Markus Aerdken und Peter Knäbel trafen

2:2-Auswärts-Unentschieden in Mainz / Markus Aerdken und Peter Knäbel trafen

„Unsere Ansprüche vor der Saison an die Mannschaft waren einfach zu hoch. Unser neues Ziel ist es, jetzt langsam wieder Anschluß an das Tabellenmittelfeld zu be-

kommen“, zeigte sich Seppo Eichkorn, Übungsleiter des Fußballzweitligisten FC St. Pauli, für ein Mitglied dieses Vereins erstaunlich realistisch. Daß der Kiezclub nun

auch durchaus Chancen hat, dieses Ziel zu erreichen, bewies die Eichkorn-Equipe beim 2:2 in Mainz.

Obwohl: Auch dieses Spiel hatte, zumindest aus der Sicht der St.-Pauli-Liebhaber, einen grausigen Auftakt. In der 12. Minute gingen die Gastgeber durch Thomas Jaworek mit 1:0 in Führung. Dem FC St. Pauli gelang es zwar, durch Michael Fischer und Leonardo Manzi einige Angriffchen vorzutragen, doch der Erfolg blieb, wie so häufig in dieser Saison, aus. Der als Stürmer spielende Manzi, dessen wenige Qualitäten eher in der Defensive liegen sollen, war es auch, der durch einen Stellungsfehler das 0:2 verursachte (Vlado Kasalo durch Kopfball in der 57. Minute). Eine erneute Niederlage erschien unausweichlich, bevor Markus Aerdken (kam für Manzi ins Spiel) in der 79. Minute nach einer Ecke von Frank Wolf angeschossen wurde, und der Ball, zum Erstaunen der 3500 Zuschauer, im Mainzer Tornetz zappelte. Hernach, in der 84. Minute, hatten dann die Hamburger das Glück, was bei den zahlreichen Niederlagen in dieser Saison, so gerne beim Gegner gesehen wurde. Peter Knäbel schaufelte einen Ball mit so viel Fortune aufs Mainzer Gehäuse, daß das Spielgerät den gegnerischen Torhüter einem Lob beim Tennis gleich düpierte. Ein 2:2, ein Unendschieden, für die mitgereisten Fans Grund genug in der Metropole der flacheren Unterhaltung sich dem heimischen Niveau anzupassen und eine Polonäse quer durch die Zuschauerränge zu starten. Max Schulz

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen