AStA niedergemacht

■ Berichterstattung über Finanzprüfung des AStA, taz v. 24.10.

Nach den Ungereimtheiten im Finanzgebaren der Angestelltenkammer, der Stadtwerke und der Senatorin für Arbeit sind nun auch auf der ASta-Etage im StudentInnenhaus der Universität Gelder verschwunden bzw. zweckwidrig verwendet worden. Korruptes, betrügerisches, aber auch dümmliches Verhalten ehemaliger ASta-Mitglieder kann als nachgewiesen gelten. Festzuhalten ist aber auch, daß die Aufdeckung von kriminellen Machenschaften aus der StudenInnenschaft selbst kam und der amtierende ASta eben nicht — wie von Euch fälschlicherweise dargestellt — den Druck des Rektors brauchte, um gegen die Verantwortlichen zivilrechtlich vorzugehen. Ihr könnt Euch also sicher sein, daß die Personen, die sich durch StudentInnenschaftsgelder bereichert haben, zur Rechenschaft gezogen werden.

Kein Verständnis haben wir dafür, daß die taz das Verhalten einzelner ASta-Mitglieder zum Anlaß nimmt, den ASta als Interessenvertretung der Studierenden gänzlich in Frage zu stellen. Angesichts der Verschlechterung der Studienbedingungen, akuter Wohnungsnot, mangelnder finanzieller Absicherung und der geplanten Einführung von Studiengebühren ist ein handlungsfähiger ASta wichiger denn je. Ein Aufgreifen dieser Themen würde der taz sicherlich ganz gut tun, aber anscheinend sind für Euch studentische Probleme nur dann interessant, wenn es mal wieder gilt, den ASta niederzumachen.

Auch hätten wir erwartet, daß Ihr Euch mehr um die Hintergründe kümmert, die zu den Vorgängen im ASta geführt haben. So wurden die Grünen bereits vor anderthalb Jahren von den JUSO- Hochschulgruppen schriftlich darüber informiert, daß Mitglieder der GAL, die Herren Kasling und Winkler, mit miesen Tricks agieren und an undurchsichtigen Machenschaften beteiligt sind. Trotzdem wurde die GAL im StudentInnenratswahlkampf massiv von den Grünen unterstützt.

Schließlich möchten wir unser Bedauern zum Ausdruck bringen, daß die taz es inzwischen nötig hat, mit diffamierenden Überschriften (–War ASta betrügerische Vereinigung?') um ihre LeserInnenschaft zu werben. Die Frage nach Eurer Existenzberechtigung stellen wir allerdings nicht!

für die JUSO-Hochschlugruppen Bremen (Fraktion im amtierenden ASta der Universität Bremen)

Alexandra Zunk, Thomas Schlingmann