Mit Grenzen und Normen gegen gewalttätige Schüler

An jeder siebten Hamburger Schule ist das Klima durch gewalttätiges Verhalten der Schüler beeinträchtigt. Das ist die Kernaussage eines Gutachtens der Hamburger Schulbehörde, das gestern in der Aktuellen Stunde der Bürgerschaft beraten wurde. Während Sprecher von CDU und GAL Versäumnisse des Senats für die Lage verantwortlich machten, wies Schulsenatorin Rosemarie Raab die Vorwürfe zurück.

Mit der Studie hatte die Behörde auf entsprechende Berichte der Medien reagiert. Insgesamt wurden 169 der 421 Hamburger Schulen befragt. Davon wiederum gaben 56 Prozent an, daß an ihren Schulen Gewalt aufgetreten ist.

Ingeborg Knipper (CDU) sagte, seit langer Zeit gebe es Informationen aus den Schulen über das Zusammenschlagen von Mitschülern oder das „Abzocken von Jacken“. Die Abgeordnete: „Es hätte einer Hilfe für die Schulen bedurft, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken.“ Kindern und Jugendlichen müßten Grenzen gesetzt werden: „Die Schule muß Normen setzen“. Auch Joachim Schulze-Bergmann von der GAL hielt dem Senat vor, nicht rechtzeitig auf die Gewalt an den Hamburger Schulen reagiert zu haben.

Die SPD-Abgeordnete Anke Kuhbier bestritt dagegen, daß es eine Zunahme von Gewalt geben würde. Es lägen keine signifikanten Daten darüber vor. Auffällig sei allerdings, daß die Härte der Auseinandersetzungen an den Schulen zugenommen habe. Senatorin Raab kündigte an, die Studie sei ein erster Schritt, dem detaillierte Einzeluntersuchungen der besonders betroffenen Schulen sowie eine Fachkonferenz folgen sollen. taz/dpa