Weiter rote Zahlen

■ Ökobank mit neuem Vorstand

Frankfurt/Main (taz) – Für die Sparer bei der Ökobank ist die Kunde nicht neu: Auch im fünften Jahr ihres Bestehens werden rote Zahlen die Bilanz des alternativen Kreditinstituts zieren. Weil die Ökobank noch immer durch die Risikovorsorge für Kredite aus den Vorjahren belastet ist, werden die Turnschuhbanker auch in diesem Jahr die von Vorstandsmitglied Oliver Förster im Februar prognostizierte „Schwarze Null“ nicht in die Bücher schreiben können. Seit Ende des letzten Jahres schleppt die Bank zudem einen Verlustvortrag von knapp 3,8 Millionen Mark mit sich herum. Und wei die Geschäftsentwicklung 1992 nicht ganz so rasant wie erwartet verlaufen ist, dürfte auch das prognostizierte Bilanzvolumen von 185 Millionen Mark vermutlich nicht erreicht werden.

Die Existenzfrage stellt sich für die Ökobank aber noch lange nicht. Laut der Sprecherin Jutta Gelbrich seien dagegen die Vorbereitungen für den ökologischen Investmentfonds so gut wie abgeschlossen. Noch Ende dieses Jahres will die Ökobank ihre Produktpalette um das Angebot einer Investmentanlage erweitern, die den ökologischen Kriterien der Kundschaft entsprechen soll. „Damit geht die Ökobank einen weiteren wesentlichen Schritt auf ihrem Weg zur ökologischen Universalbank“, so Gelbrich.

Um zum Jahreswechsel nicht ohne kompletten Vorstand vor den GenossInnen zu stehen, haben die Ökobanker den Nachfolgekandidaten für das ausscheidende Vorstandsmitglied Gerd Rump schon heute gekürt: Horst P. Popp heißt der neue Mann. Der 34jährige Banker mit „reicher Erfahrung im Kreditgeschäft“, so ließ die Ökobank verlauten – ein willkommener Sanierer für die faulen Altkredite also. Politisch hat sich der aus Nürnberg stammende Popp bislang im Dritte-Welt-Bereich engagiert. kpk