Rawlings siegt in Ghana

■ Proteste gegen Wahlergebnisse

Accra (AFP) – Überraschend deutlich hat der derzeitige Amtsinhaber Jerry Rawlings die ersten Präsidentschaftswahlen in Ghana seit 1979 gewonnen. Nach Auszählung von 177 der 200 Stimmbezirke kam Rawlings bereits in der ersten Runde auf 58,7 Prozent der Stimmen, teilte die Wahlleitung am Donnerstag mit.

Rawlings' schärfster Konkurrent, der Historiker Albert Adu- Boahen von der Mitte-Rechts-Opposition, kam nur auf 29,9 Prozent der Stimmen. Drei weitere Bewerber waren weit abgeschlagen. Trotz Protesten der Opposition bezeichneten internationale Beobachter die Wahlen als „frei und fair“.

Die Opposition von Mitte- Rechts und Mitte-Links sprach von „Wahlbetrug“. Nach Ansichten der Opposition waren die Verzeichnisse mit 8,2 Millionen eingeschriebenen Wählern „aufgeblasen“.

Auch Experten schätzen die tatsächliche Wählerschaft auf der Basis der offiziellen Bevölkerungsstatistik auf rund 6,2 Millionen. Am Mittwoch trieb die Polizei in der Hochburg Adu-Boahens eine Demonstration seiner Anhänger gegen die Wahlen mit Warnschüssen auseinander.

Auch in der Hauptstadt Accra hatten Adu-Boahens Sympathisanten zu einer Kundgebung aufgerufen, um gegen „Wahlbetrug“ und „Einschüchterungsmanöver“ zu protestieren.