Furcht vor der Apokalypse

■ Initiative "Aktiv für Gymnasien": Hamburgs Schulen droht der Kollaps

: Hamburgs Schulen droht der Kollaps

In fast allen Hamburger Gymnasien fehlen Räume. Die Gelder für Lernmittel, die für einen Schüler dieser Schulform durchschnittlich zur Verfügung stehen, sind im Vergleich zu 1980 unter Berücksichtigung der Teuerungsrate um fast die Hälfte gesunken. Die Initiative Aktiv für die Gymnasien, in der Eltern, Schulleiter und Lehrer engagiert sind, schlägt angesichts der immer schlechter werdenden Lernbedingungen Alarm. „Die Sorge wächst, daß die Schulbehörde die Probleme bald nicht mehr packen wird“, sagte Diedrich Deseniss, einer der Sprecher der Initiative, am Dienstag. Die Lage sei nicht nur bei Gymnasien so desolat.

Nach Prognosen der Schulbehörde werden bis zum Jahr 2000 insgesamt 10000 Schüler zusätzlich erwartet. Selbst bei dieser vorsichtigen offiziellen Schätzung müßten für diese Schüler, so der Sprecher des Deutschen Lehrerverbandes Reinhard Behrens, 400 neue Klassenräume gebaut werden. Interne Schätzungen der Schulbehörde würden sogar rund 40000 zusätzliche Schüler erwarten.

„Es ist schwer auszuhalten, wenn man von der Schulbehörde immer wieder auf Hochglanzpapier zu lesen bekommt, was man alles machen sollte, aber die materiellen Möglichkeiten dazu nicht da sind“, so Hans Kaufmann, Leiter der Vereinigung Hamburger Gymnasien. Zum Teil müssen die Eltern die Schulbücher für ihre Kinder inzwischen selber kaufen — Lehr- und Lernmittelfreiheit. „Die Aussichten sind wirklich apokalyptisch“, so Reinhard Behrens. dpa