Gays in die US-Army!

■ Clinton stellt sein Regierungsprogramm vor

Washington/Berlin (taz) – Mehr Frauen und mehr Vertreter von Minderheiten sollen ab 20. Januar in den USA mitregieren. Das neue Kabinett werde „mehr wie Amerika aussehen, als frühere Regierungen“, versprach Wahlsieger Bill Clinton am Donnerstag in Little Rock bei der Vorstellung seiner Regierungspläne.

Der US-Präsident in spe verblüffte sein Pressepublikum außerdem mit der „Bekräftigung“ seines Wahlversprechens, daß auch Lesben und Schwule fürderhin ganz öffentlich dem Militär angehören dürfen – auch wenn er sich zunächst mit „vielen Leuten“ darüber beraten müsse. Flüchtlinge aus Haiti will Clinton nicht sofort zurückschicken lassen, sondern ihnen wenigstens ein Recht auf Anhörung ihrer Fluchtgründe gewähren. Und in Abtreibungskliniken sollen die ÄrztInnen künftig wieder über Schwangerschaftsabbrüche informieren dürfen. Der Wirtschaft will Clinton mit einem staatlichen Konjunkturprogramm aus der Rezession helfen. Washingtons Politszene zeigte sich gestern durchgehend beeindruckt über die Personalentscheidungen Clintons bei der Besetzung des Teams, das den Übergang von der alten zur neuen Regierung vorbereiten soll. Die Gesundheitsexpertin Judy Feder, Samuel Berger für Außenpolitik, Al From für die Innenpolitik, der Harvard-Professor Robert Reich als Wirtschaftsberater, der ehemalige Finanzstaatssekretär Carters, Warren Christopher, und der Vorsitzende des Übergangsteams, Vernon Jordan, sind auch außerhalb der demokratischen Partei als Fachleute anerkannt. dri/anb

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