die taz berichtet in 10 Jahren

21.11.02. Mit Wohlwollen betrachtet die taz die Rückkehr des Bundeskanzlers Björn Engholm vom Vaterschaftsurlaub ins Regierungsamt. Engholm war bislang der erste Politiker, der nach der Geburt seiner Zwillinge Ernie und Bert dieses Recht für sich in Anspruch nahm. Von seinen Kollegen als Softie verspottet, sieht Engholm der Wiederaufnahme seiner Regierungsgeschäfte mit Gelassenheit entgegen. „Als Kanzler wollte ich nicht nur Zeichen setzen — es war auch eine Super-Erfahrung.“ Eine eher schlechte Erfahrung machten Arbeitgeber namhafter Großunternehmen mit der bundesweiten Installierung von Bildschirmtelefonen. In den Büros wird sowenig gearbeitet wie nie zuvor, da alle Angestellten mehr Zeit vor dem Spiegel verbringen als an ihren Schreibtischen. Man munkelt, daß Betriebsräte bereits lautstark Kosmetikräume fordern. Geschäftskontakte, die bisher ausschließlich auf telefonischer Basis bestanden, drohen wegen der allgemeinen „Abhebhemmung“ weniger attraktiver Teilnehmer immer mehr einzufrieren. Das Forschungsprojekt der telefonischen Geruchsübertragung wurde daraufhin sofort gestoppt. fun & joy