Hoogovens entläßt 3.500 Leute

■ Potentieller Klöckner-Käufer verabschiedet Sanierungsprogramm

In einer tiefen Krise ist der als potentieller Käufer der Bremer Klöckner-Hütte gehandelte niederländische Stahlkonzern Hoogovens. Wie die lieberale Zeitung Volkskrant meldete, hat sich der Konzern jetzt mit dem Betriebsrat auf ein Sanierungsprogramm geeinigt, nach dem bis 1995 die Belegschaft von derzeit 14.000 (Ende 1991) auf 10.500 abgebaut werden soll.

2.300 Arbeitnehmer werden bis Ende nächsten Jahres entlassen, meldete die Zeitung weiter. Der Konzern steuert in seinem laufenden Geschäftsjahr auf einen Verlust von einer halben Milliarden Gulden (ca. 450 Millionen Mark) zu. Zum Sanierungsprogramm des niederländischen Stahlriesen in Ijmuiden bei Amsterdam gehört auch die Verlängerung des Tarifvertrages bis zum 1.4.1995, wonach die Löhne nur entsprechende der aktuellen Inflationsrate angehoben werden. Außerdem soll über die Gewinnbeteiligung der Arbeitnehmer ein Solidaritätsfonds eingerichtet werden für diejenigen, die bis 1994 entlassen werden. Für Leute, die in den vorzeitigen Ruhestand treten wollen, bietet der Konzern eine Prämie an. Insgesamt stellt Hoogovens dafür 70 Millionen Gulden zur Verfügung, die Arbeitnehmer zahlen noch einmal 35 Millionen in diesen Topf.

Nach Angaben des Betriebsratsvorsitzenden der Bremer Klöckner-Hütte, Peter Sörgel würde eine Übernahme durch das niederländische Unternehmen das Aus der Stahlproduktion in Bremen bedeuten. taz