»Dann stellen wir uns quer!«

Bürgerinitiative fürchtet: Bald rollt der erste Transport von Brennelementen nach  ■ Gorleben

In der Umgebung von Gorleben bereitet man sich auf eine erneute Konfrontation mit der rot-grünen Landesregierung von Niedersachsen vor. Der Grund: Nach Informationen der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg könnte der erste Transport von hochradioaktiven Brennelementen in das atomare Zwischenlager in Gorleben noch in diesem Jahr erfolgen. Seit 1983 ist das Lager fertiggestellt, doch bis heute ist es den Anti-Atom-Initiativen immer wieder gelungen, die Einlagerung der mit Brennstäben gefüllten Castor-Behälter zu verhindern.

Stimmen die Informationen, dann wird der Castor aus dem bayerischen AKW Gundremmingen kommen. Denn dort fallen Brennelemente an, die für eine Wiederaufbereitung in Frankreich oder England aufgrund ihres hohen Abbrands nicht geeignet sind. Außerdem sind vor kurzem am Zwischenlager und am Bahnhof in Dannenberg Videokameras und Funkeinrichtungen angebracht worden. Für die BI ein zusätzlicher Hinweis, daß sich die niedersächsische Polizei auf einen Atomtransport vorbereitet. Der Castor wird von Bayern auf der Schiene bis Dannenberg transportiert. Dort wird der rund 110 Tonnen schwere Behälter auf einen LKW geladen und die restlichen 20 Kilometer zum Zwischenlager auf der Straße zurücklegen.

Doch ob er dort jemals eintreffen wird, ist fraglich. Da die Atomgegner von der rot-grünen Landesregierung eine Verhinderung des Transports nicht erwarten, wollen sie die Sache selbst in die Hand nehmen. Bayerische Initiativen kündigten bereits an, die Abfahrt der gefährlichen Brennelemente schon in Gundremmingen zu blockieren. Für die BI Lüchow- Dannenberg ist klar: „Wenn der Castor kommt, stellen wir uns quer.“ Dirk Seifert

Auf einer Veranstaltung mit Wolfgang Ehmke von der BI Lüchow-Dannenberg soll heute abend in der Werkstatt 3 (Nernstweg, Altona) ab 19.30 Uhr über die Möglichkeiten zur Verhinderung des Castor-Transports beraten werden.