Rückkehr in die Heimat: 300 alte Orgel-Pfeifen

Die Orgel-Pfeifen der Hauptkirche St. Jacobi kommen zurück. Am kommenden Montag erwartet die Gemeinde die erste Lieferung aus dem ostfriesischen Leer. Dort wurden die rund 300 Jahre alten Pfeifen der Arp-Schnitger-Orgel in der Werkstatt des Orgelbauers Jürgen Ahrend von Säurefraß und Bleipest befreit.

Keine andere Orgel in Deutschland hat nach Aussage der Hamburger Gemeinde so viele alte Pfeifen wie die Jacobi-Orgel. Die Längste mißt imposante acht Meter und wiegt 250 Kilogramm, die Kleinste ist lediglich zwei Zentimeter lang und bringt nur ein paar Gramm auf die Waage. Sechs Wochen wird es allerdings noch dauern, bis die 3820 Pfeifen wieder gestimmt sind. Insgesamt werden fünfeinhalb Millionen Mark in die Sanierung des 15-Tonnen-Instruments gesteckt. Noch ist das Geld aber nicht beisammen: Knapp eine Million Mark fehlen der Gemeinde noch.

Eine Ausnahmeerscheinung der Orgel sind die vielen Zungenpfeifen. Auf moderne Werkstoffe wird weitgehend verzichtet: Eiche, Buxbaum, Schafleder, Zinn und Blei werden als Materialien benutzt, um damit den alten Klang zu beleben. Pünktlich zum 300. Jubiläum der Orgel soll sie mit ihren in 60 Register (Klangfarben) und fünf Werke (Abteilungen) gegliederten Pfeifen zum Oster-Gottesdienst 1993 in alter Frische neu erklingen. epd/dpa