Heruntergespielt-betr.: "Stahl präsentiert Täter von Mölln", taz vom 1.12.92

Betr.: „Stahl präsentiert Täter von Mölln“, taz vom 1.12.92

Die Übernahme der Ermittlungen durch die BAW ist eine Farce und bleibt Makulatur, solange keine Taten folgen. Unter Druck des Auslandes, insbesondere der Türkei und Israel, kamen die Ermittlungen durch Stahl zustande. „...die Tat in Mölln war die Tat von zwei Einzeltätern, nicht von einer Terroristengruppe...“, so von Stahl. Diese Äußerung des Chefanklägers der Republik macht deutlich: Rechtsradikale Terroranschläge sind keine Terroranschläge, sondern die Handlung von irregeleiteten Kahlköpfen mit einer Minderbegabung. Wenn bei den Verfahren bei RAF oder aus dem Widerstand die sogenannte Kollektivschuld ihre Anwendung findet, weshalb nicht bei den rechtsradikalen Sinks. Demnach müßten Skinheads zu einer Gruppe von Sympathisanten einer rechtsgerichteten Terrorvereinigung gehören, demnach nach Paragraph 129a StGB verfolgt werden. Dies allerdings paßt nicht ins Bild der Republik, wonach es keinen Terrorismus von rechts geben darf. Die Anschläge werden heruntergespielt und verlaufen sich im Sande, sobald die internationale Öffentlichkeit nicht mehr interessiert ist. Thomas Kraemer, Willich