Gelassenheit bei den Reps

■ Observierung sei politisches „Windei“

Berlin. Gelassen sehen die rechtsextremen „Republikaner“ in Berlin der Beobachtung durch den Verfassungsschutz entgegen. Ihr Landesvorsitzender Werner Müller bezeichnete gestern die vom Bundesinnenministerium verfügte Maßnahme als „Windei“, die „irgendwann stillschweigend zu den Akten gelegt wird“. Als politischen Hintergrund für die bundesweite Maßnahme machte Müller die jüngsten Meinungsumfragen in Bayern aus, die seiner Partei 20 Prozent bei den Landtagswahlen prognostiziert hätten.

Kritik übte er an Innensenator Dieter Heckelmann (CDU) und dem ihm unterstellten Landesamt für Verfassungsschutz. Noch Anfang Dezember habe der Leiter des Berliner Verfassungsschutzes im Innenausschuß des Abgeordnetenhauses erklärt, daß es keine Gründe gebe, in der Stadt die Reps zu observieren.

Heckelmann hatte am Mittwoch die Maßnahme von Bundesinnenmisterium ausdrücklich begrüßt. Es habe sich der Verdacht verstärkt, daß hinter der „Biedermann-Fassade“ verfassungsfeindliche Bestrebungen an der Basis der „Republikaner“ zunehmen. Mit dem Einsatz nachrichtendienstlicher Mittel bestünde nun die Chance, mögliche Querverbindungen zwischen den Reps und neonazistischen Organisationen festzustellen. sev