Filz ist Filz. Oder: Rückblick auf Grobecker

Wer erinnert sich noch daran, mit welcher Selbstsicherheit der Finanzsenator Grobecker 1989 rechtfertigte, daß er schriftlich dem Genossen „Lieber Detlef“ eine Hochschullehrerstelle angeboten hatte. „Das ist meine S-o-z-i-a-l-i-s-a-t-i-o-n“, rechtfertigte sich „Grobi“ frech vor dem Parlament, Und wer es genauer wissen wollte, dem sagte der damalige Finanzsenator, er habe noch eine lange Liste von verdienten Parlamentariern, die versorgt werden müßten.

Die Hochschule für Öffentliche Verwaltung habe ein ordentliches Berufungsverfahren durchgeführt, versicherte der damals zuständige Staatsrat. Und die Ausschreibung im Beiblatt zum Amtsblatt sei für die Stelle völlig ausreichend.

Das war alles falsch und verlogen, und wenn der „Lieber-Detlef“-Brief ihm nicht „geklaut“ worden wäre, wie Grobecker damals schimpfte, dann hielten wir es heute noch für normal.

Es dauerte drei Jahre, bis zwei hohe Gerichte im Namen des Volkes bestätigten: Filz ist Filz. Und die, die sich mit ihrer absoluten Mehrheit so selbstsicher sich im Besitz der Macht und der amtlichen Wahrheit befanden, haben Grundrechte der bremischen Verfassung verletzt. Klaus Wolschner