Theorie & Praxis

■ betr.: Ausländerfeindlichkeit

Betr.: Ausländerfeindlichkeit

Das Hamburger Publikum ist ja gar nicht so ausländerfeindlich, wie die Lichterkette um die Alster am 13. 12. 1992 bewies. Wieviele Menschen haben sich dort engagiert und demonstriert für die Toleranz gegenüber unseren ausländischen Mitbürgern! Doch scheint dies eben nur Thorie zu sein, wenn man einmal betrachtet, welchen Diskriminierungen unsere ausländischen Freunde eben immer noch bzw. in immer stärkerem Ausmaße im Alltag hilflos gegenüber stehen. Welche Gesinnung steckt dahinter, wenn der Bestizer einer Diskothek in Barmbek beispielsweise anordnet: „Tut uns leid, doch Ausländer haben hier keinen Zutritt!“?

(...) Was nützt dem friedlichen multikulturellen Zusammenleben die Heuchelei, wenn nicht wirklich Tag für Tag konstruktive Handlungen eben dieses Zusammenleben zum Gewinn für jeden Kulturanteil werden lassen?

Eine konstruktive Aktivität wäre m.E. der Besuchs-Boykott von Lokalitäten, deren Besitzer oder Personal sich zweifelhafter Gesinnung rühmen.

Wir alle haben viel zu tun, aber noch viel mehr zu lernen. Tun wir doch endlich den Schritt vom verbohrten Nationalisten hin zum zeitgemäßen Cosmopolitain! Gitte Zeuner