Worte zum neuen Jahr

■ FDP-Chefin fordert Toleranz für 1993

Berlin. „Das Jahr 1993 muß ein Jahr der Toleranz werden“, hat am Freitag, dem ersten Tag im Jahr 1993, Berlins FDP-Chefin Carola von Braun gefordert. Die rechtsradikalen Erscheinungen der vergangenen Monate hätten das Bild des geeinten Deutschlands getrübt. Mit der Demonstration am 8.November und mit der Lichterkette am ersten Weihnachtsfeiertag hätten die Berliner „sehr eindrucksvoll bewiesen, daß sie entschlossen sind, den Anfängen zu wehren.“

Zwei Jahre nach Herstellung der Einheit stünden die Berliner vor einem schwierigen 1993. Die rezessiven Tendenzen in der wirtschaftlichen Entwicklung würden den Prozeß des weiteren Zusammenwachsens der Stadt nicht leichter machen, so von Braun.

Kein gutes Jahr sehen die Abgeordneten von Bündnis 90/Grüne. Deren stellvertretender Fraktionsvorsitzender Wolfgang Wieland warf dem Senat vor, die Zukunft der Stadt zu verspielen. Statt Impulse für Weltoffenheit zu geben, trage insbesondere die CDU durch die Asyldebatte maßgeblich zum Rassismus, Fremdenhaß und alltäglicher Gewalt bei. ADN/taz