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Dementi aus Israel

■ Schüsse im Niemandsland

Jerusalem/Mardsch el Suchur (AFP) – Die israelische Armee hat am Sonntag dementiert, Samstag abend die Umgebung des Lagers der deportierten Palästinenser im Südlibanon bombardiert zu haben. „Eine Einheit der Armee hat das Feuer in Richtung verdächtiger Personen eröffnet, die sich im Ostabschnitt der ,Sicherheitszone‘ bewegten“, erklärte ein israelischer Militärsprecher. „Zu keiner Zeit richteten sich die Schüsse auf das Lager der Ausgewiesenen.“ Am Vorabend hatte es geheißen, israelische Soldaten hätten vier Mörser- und acht Panzergranaten auf die Umgebung des Camps der über 400 deportierten Palästinenser abgeschossen. Nach Angaben aus dem Verteidigungsministerium ist die israelische Regierung jetzt bereit, deportierte Palästinenser, die sich in Lebensgefahr befinden, in ein Krankenhaus einliefern zu lassen. „Wenn ein Arzt des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes die Ausgewiesenen untersucht und feststellt, daß einer oder mehrere von ihnen in Lebensgefahr schweben, und wenn diese Diagnose dann von einem israelischen Militärarzt bestätigt wird, werden wir ihre Evakuierung erlauben“, sagte Ministeriumssprecher Oded Ben Ami. Allerdings saß der IKRK-Chefdelegierte im Libanon, Bernard Pfefferle, gestern weiterhin in Beirut fest.

Der Chef der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), Jassir Arafat, ist unterdessen am Samstag in der sudanesischen Hauptstadt Khartum mit Vertretern der radikalen Hamas-Bewegung zusammengetroffen. Eine erste Zusammenkunft zwischen PLO- und Hamas-Vertretern war im Dezember nach den Deportationen zustande gekommen.

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