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Modell »gesündere Zukunft«

■ Bereits 30 europäische Städte beteiligen sich an einem Netzwerk

Hamburg solle sich bei der Weltgesundheitsorganisation WHO um eine Mitgliedschaft im Netzwerk „Gesunde Städte“ bewerben, fordert die GAL. Das Programm des 1985 gestarteten Netzwerks, zu dem inzwischen mehr als 30 europäische Städte vom finnischen Turku bis zum griechischen Patras gehören, liest sich gut. Gesundheit soll einen höheren Stellenwert in Politik, Wirtschaft und Verwaltung erhalten. Für den Gesundheitszustand der Bevölkerung sind im Sinne des WHO-Projekts das Wohlbefinden und die psycho-soziale Situation der Menschen wichtiger als der Cholesteringehalt im Blut.

Zu den Merkmalen einer gesunden Stadt gehören danach auch „starke, sich gegenseitig unterstützende Gemeinschaften und Nachbarschaften“ und ein hohes Maß an öffentlicher Beteiligung und Kontrolle bei Entscheidungen, die die Gesundheit beeinflussen. Die Projektstädte verpflichten sich, Mechanismen für Bürgerbeteiligung zu schaffen und regelmäßig über die Fortschritte zu berichten.

In Hamburg bemüht sich die im März 1992 gegründete „Gesundheitsförderungskonferenz“ unter der Obhut der Gesundheitsbehörde (BAGS) um eine gesündere Zukunft. Beteiligt sind Ärzte- und Handelskammer, Krankenkassen und Initiativen, konkrete Ergebnisse sind noch nicht in Sicht. Eine Bewerbung im „Gesunde-Städte- Netzwerk“ werde nicht angestrebt, so Klaus-Peter Stender von der BAGS. „Die Belastungen durch personellen und finanziellen Aufwand sind gegenüber dem Nutzen zu hoch.“

Helmut Hildebrandt von der GAL hingegen hofft: „Als Mitgliedsstadt müßte sich Hamburg zu besonderem Engagement in Fragen der Gesundheit verpflichten und in einen gesunden Wettbewerb mit anderen Städten treten. Die BürgerInnen könnten auf die Einhaltung von bestimmten WHO- Verpflichtungen pochen.“ vm

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