Lokalkoloratur

■ Betr.: Helmut Schulte

LOKALKOLORATUR

So ein gutaussehender Mann. Die taz-Redakteurin verdreht ein wenig die Augen, als in der Redaktionskonferenz der Name Helmut Schulte fällt. Ja, er ist selbst bei unseren Nicht-SportmitarbeiterInnen noch in bester Erinnerung,

St.Paulis ABM–Trainerheld aus besseren Millerntorzeiten. Aber, was müssen wir nun hören? Es wird bald vorbei sein mit Schultes Herrlichkeit, nicht unbedingt im fußballerischen Sinne (das wird abzuwarten bleiben), sondern in Sachen optischer Anziehungskraft. Nix mehr schön und schlank. Dick, rund und unbeweglich wird der schöne Helmut sein, wenn 1995 sein gerade besiegelter Trainervertrag mit dem FCSchalke04 ausläuft. Der Ruhrpott-Kontrakt sieht nämlich vor, daß Schulte im Parkstadion nicht nur viel Geld verdienen, sondern zusätzlich in Naturalien entlohnt wird. Nein, nicht Bananen. Richtig gutes Futter. Frei Essen und Trinken in zwölf ausgewählten Gelsenkirchener Restaurants soll Schalke im Vertrag zugesichert haben. Zwölf Lokale, die Eines gemeinsam haben: Sie gehören dem Vereinsbetreuer Charlie Neumann (genau — der, der immer heult, wenn Schalke verliert). Neumann ist kugelrund und Schulte wird's auch, das sei an dieser Stelle prophezeit. Falls er nicht vorzeitig entlassen wird, versteht sich. uex