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■ Harte Drogen: Keine Trendumkehr/ Reineres Rauschgift zu niedrigen Preisen

Bonn (AP) – Trotz der geringfügig niedrigeren Zahl von Rauschgifttoten im vergangenen Jahr ist nach Angaben des Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Eduard Lintner, noch keine Trendumkehr bei Rauschgiften zu beobachten. Der CSU-Politiker wandte sich gegen jeden Versuch, den Gebrauch illegaler Drogen zu legalisieren.

Nach den bisherigen Ermittlungen der Polizeibehörden starben im vergangenen Jahr in Deutschland 2.096 Menschen an Drogen. 1991 waren es 2.100 gewesen. Diese „stagnierende“ Zahl deute aber keine Trendwende an, warnte Lintner. Eine „Rauschgiftschwemme“ sorge dafür, daß immer reineres Rauschgift zu immer niedrigeren Preisen auf den europäischen und deutschen Markt dränge und damit die Nachfrage steige.

Nach den vorläufigen Zahlen stieg die Zahl der polizeilich registrierten Erstkonsumenten harter Drogen im vergangenen Jahr auf rund 13.000 an. Für 1991 hatte die Zahl rund 11.700 betragen, war aber nach späteren Ermittlungen deutlich gestiegen. Die Zunahme um rund 13 Prozent von 1991 zum vergangenen Jahr ging fast ausschließlich auf die Zunahme der Heroin-Konsumenten zurück, deren Zahl sich von knapp 8.400 auf mehr als 9.600 erhöhte.

Auch die Menge der sichergestellten Drogen stieg nach Lintners Angaben im vergangenen Jahr deutlich an. So seien mit rund 1,3 Tonnen Kokain 41 Prozent mehr und mit 105 Kilogramm Amphetaminen 28 Prozent mehr als 1991 beschlagnahmt worden. Der Umsatz der Drogenhändler werde allein in Deutschland auf 1,5 bis zwei Milliarden Mark im Jahr geschätzt.