Geschlechtsteile von großen Beuteltieren

Berlin (taz) – Das Deutsche Tierhilfswerk (DTHW) ruft zusammen mit anderen Tierschutzorganisationen zu einem weltweiten Tourismusboykott Australiens auf, um das große Känguruhsterben auf dem fünften Kontinent zu beenden. „Neuerdings serviert man in australischen Restaurants japanischen Touristen zur Steigerung ihrer Potenz die Geschlechtsteile von Känguruhs“, weiß Ulrich Karlowski, Pressesprecher des DTHW, „denn in Australien wird nichts unversucht gelassen, um den Absatz von Känguruhprodukten zu steigern.“ 1992 wurden nach Angaben von Noah's Ark, einer australischen Naturschutzorganisation, ca. 10,2 Mio. Känguruhs abgeknallt – offiziell gibt man 5,2 Mio. zu. Für 1993 ist eine drastische Erhöhung geplant. Die jährliche Abschußquote wird willkürlich, ohne Rücksicht auf Populationsgrößen, festgesetzt. Die Nachfrage nach Känguruhfleisch und -leder bestimmt, wie viele Tiere sterben müssen. „Über 57 Prozent der Känguruhkiller sind Freizeitjäger“, erläutert Karlowski, „sie jagen gewöhnlich nachts und können die Tiere oftmals nur anschießen. Die getroffenen Känguruhs prügelt man bei lebendigem Leib zu Tode oder enthauptet sie. Jungtiere reißt man aus den Beuteln ihrer sterbenden Mütter, um sie anschließend zu erschlagen.“ kweg