■ Daumenkino
: Liebling, jetzt haben wir ein Riesenbaby

Eine der schönsten Formulierungen Sigmund Freuds betraf das Gebaren des Kleinkindes, das sich der unbedingten Gunst seiner Eltern sicher weiß: „His Majesty the Baby“, nannte er die kleinen stolzen Dickmöpse, die nichts aus ihrer narzißtischen Selbstgenügsamkeit aufstören kann. Jetzt hat Randal Kaiser, der Mann, den wir noch von „Honey, I Shrank the Kids“ kennen, den Film zum Phänomen gemacht: Unter dem deutschen Titel „Liebling, jetzt haben wir ein Riesenbaby“ wird nun also die moderne Variante von „Alice im Wunderland“ weitergesponnen. Nachdem der durchgeknallte Wissenschaftler Wayne Szalinski (Rick Moranis) vor drei Jahren seine Kids mit einer elektromagnetischen Teilchenpistole konvenient auf ein ödipales Taschenformat verkleinert hatte, ist man ihm in der Szene noch immer nicht ganz hold – kann man ja irgendwo verstehen. Jedenfalls zieht er mit seiner Familie ins wüstensandige Nevada (klingt der Name nicht anheimelnd nach Nirwana?) um dortselbst eine Stelle bei „Sterling Laboratories“ anzutreten. Es kommt, wie es kommen mußte: Der Mann bekommt einen Strahl (hüst, hüst) in die Hand, der Moleküle auf unbestimmte Größe anschwellen lassen kann. Logisch gerät ausgerechnet Baby Adam in die Schußlinie und schnellt zu bedrohlicher Größe auf, sobald er in die Nähe elektrischer Anlagen kommt. Nach einem Zusammenstoß mit einer Starkstromleitung ist His Majesty zu beachtlichen 35 Metern aufgelaufen und bewegt sich freundlich schaukelnd langsam auf Las Vegas zu... mn