Riesige Rheinen

■ Basketball-Europaliga: KK Zadar verliert gegen Bayer Leverkusen 71:77

Zagreb (dpa) – „Wir sind wieder am Ball und sehr zuversichtlich, das Play-off-Viertelfinale zu erreichen“, jubelte Otto Reintjes, Manager von Bayer Leverkusen, nach dem 77:71 (38:39)-Sieg von Zagreb gegen den kroatischen Vizemeister KK Zadar in der Basketball-Europameisterschaft für Vereine. In der Tat sind die Aussichten, den zur Play-off-Teilnahme berechtigenden vierten Platz in der Gruppe B der Europaliga aus eigener Kraft zu erreichen, nach dem vierten Auswärtssieg und insgesamt sechsten Erfolg in elf Spielen sprunghaft gestiegen. Das Restprogramm mit zwei Heimspielen gegen Mechelen (17. Februar) und Estudiantes Madrid (25. Februar) und nur einer Auswärtsbegegnung in Treviso (11. Februar) gibt berechtigten Anlaß zur Hoffnung auf den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte des zehnmaligen Deutschen Meisters.

Wieder legte das durch die Bundesliga-Pleite beim Abstiegskandidaten Tübingen zusätzlich verunsicherte Ensemble von Trainer Dirk Bauermann einen völlig verschlafenen Start wie bei den letzten drei Europaliga-Niederlagen in Serie hin. Die Quittung für hektische und hypernervöse Aktionen: 4:10 nach fünf, 24:31 nach 14 Minuten. „Meine Mannschaft hat enorme Moral bewiesen, den Kampf angenommen und sich auch von Fehlern nicht umwerfen lassen“, lobte Bauermann das Aufbäumen der „Rheinischen Riesen“. Unter der Regie des überragenden Clinton Wheeler (22 Punkte) ging Leverkusen nach der Pause erstmals in Führung, fand endlich den richtigen Rhythmus und in der dramatischen Schlußphase die nötige Ruhe. An dem 33jährigen wiedergenesenen Spielmacher, der neben seiner 67prozentigen Wurfquote aus dem Feld mit einer hundertprozentigen Freiwurfausbeute die 4.000 Zuschauer in Zagreb, wohin die Partie wegen des Krieges verlegt worden war, zum Verstummen brachte, richteten sich vor allem Kannard Johnson (21) und Henning Harnisch (17) auf. Drei- Punkte-Spezialist Michael Koch (11) kam nach dem Wechsel dagegen nicht mehr so zur Geltung.