220 Tonnen SO2 weniger

■ BVG-Busse fahren nur noch mit schwefelarmem Dieselkraftstoff

Berlin. Alle 2.100 Busse der BVG fahren seit November vergangenen Jahres mit schwefelarmem Dieselkraftstoff. Der Umstellung voraus ging die erfolgreiche Erprobung des Kraftstoffes bei Fahrzeugen des Busbahnhofs Cicerostraße. Der Vorteil des neuen Kraftstoffs ist gegenüber dem herkömmlichen Diesel der um etwa 60 Prozent niedrigere Ausstoß von Schwefeldioxid (SO2). Die Rußpartikelentwicklung wird um rund 15 Prozent gesenkt. Außerdem wirken sich die besseren Verbrennungseigenschaften des schwefelarmen Diesels positiv auf das Start- und Warmlaufverhalten der Fahrzeuge sowie den Lärmpegel aus.

Nach anfänglichen Beschaffungsschwierigkeiten sowohl auf dem deutschen als auch europäischen Markt betankt die BVG nun nicht nur die Busse, sondern auch 250 LKW und fünf Diesellokomotiven mit dem umweltfreundlicheren Kraftstoff. Der Jahresverbrauch liegt bei insgesamt 55 Millionen Litern, etwa die Hälfte des Gesamtvolumens des Berliner Dieselumsatzes. Bei dieser Menge sinkt der jährliche Ausstoß von SO2 um 220 Tonnen und der Ausstoß von Rußpartikeln um 3,2 Tonnen. Allerdings erhöhen sich die Mehrkosten durch den schwefelarmen Diesel um knapp einen Pfennig pro Liter auf insgesamt eine halbe Million Mark pro Jahr.

Zugleich hat die BVG angekündigt, ihren Jahresbedarf von etwa neun Millionen Litern Heizöl ebenfalls auf schwefelarme Qualität umzustellen. Sie wäre damit der erste Verbraucher in Deutschland, der in Betriebshöfen und Werkswohnungen dieses Heizmaterial einsetzt. ADN