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Soundcheck: Mutter / Motion

SOUNDCHECK

Gehört: Mutter / Motion

Der Versuch, zwei so unterschiedliche Bands wie die Berliner Mutter und die Hamburger Motion gemeinsam bei einem vom NDR für die Sendung Hörproben mitgeschnittenen Konzert im Logo auftreten zu lassen, wurde zum Debakel. Für Mutter, weil sie nach hervorragenden Konzerten und inzwischen drei Alben als „beste deutsche Rockband“ (Szene-Hamburg) angekündigt wurde. Im Logo blieb es dann bei dem engen Kreis der Überzeugten, weil Sänger Max Müller meist lustlos in der Hocke, weg von allen Blicken, an dem fern von Punk stolzierenden Lärm seiner Band vorbeinuschelte. Daß Müller so sehr den Blick des Publikums ausmacht, liegt mit am bedauernswerten Neubauten-Vergleich: So wird Max zum Blixa, seine Mitspieler stereotyp zu Lärm. Daß vor allem Schlagzeuger Florian Koerner von Gustorfs eigensinnig tastendes Gefühl für Rhythmik viel mehr mit Cans Jaki Liebezeit als mit brachialem Industrial gemein hat, wird kaum vermerkt. Vielleicht einmal: Als ein wundervoller Snare-Groove das Konzert beendete, herrscht im Publikum endlich einmal Ruhe. Kein einziger dummer Kommentar.

Das Gegenteil war der Auftritt der Hamburger Motion. Dumme Kommentare kamen nicht immer lustig von der Bühne, das Publikum

1schwieg dazu so lange, bis die Gack-Parade für nächste Songs unterbrochen wurde. Der Soul-Pop- Punk von Motion verschwand mit schwindender Konzentration der

1lustig verkleideten Beteiligten in Richtung der musikalischen Roots seiner Musiker. Und entwickelte sich noch im Logo zurück zu Pop- Punk. Schade. Tobias Levin

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