Kabelklatsch

■ Letzten Mittwoch: „Spielshow“

Wie unglaublich professionell sind doch die Spielshows auf sat1 und RTL... Wie immer, wenn Offene-Kanal-Sendungen Profi- Vorbilder kopieren wollen, entkommt auch die „Spielshow“ von Aviva Barkhourdarian und Marianne Strauch nicht diesem Vergleich mit dem immer gleichen Ergebnis: zu lang, zu holperig, zu bieder.

Und trotzdem war die „Spielshow“ auch für Nicht-FreundeVerwandteBekannte lohnend rezipierbar — als Anleitung für Partyspiele oder die Ratefreistunde in der Schule:

Die beiden schick mit schwarzen Strechkleidern als Moderatorinnen verkleideten Filmemacherinnen stellten viele, viele Fragen zum Thema „Spielfilme“. Filmmusik mußte erraten, Filmtitel per Pantomime vorgespielt werden, und die sechs Titel in diesem folgenden Satz gefunden werden, nämlich: Die letzte Metro ist längst weg, und während der diskrete Charme der Bourgoisie das süße Leben beim großen Fressen genießt, sucht der dritte Mann den Sinn des lebens. (Sie hatten Witz, die beiden).

So 30 FreundInnen bildeten das Publikum, und drei Videokameras filmten von vorne, hinten und der Seite, wie die über kurz und oft auch ziemlich lang beantworteten Fragen mit Süßigkeiten belohnt wurden.

Die „Spielshow“ wurde im Medienzentrum Walle und imSeptember 1992 in den Räumen des Offenen Kanals produziert. Die beiden Filmemacherinnen lernten in der Videogruppe „Wie-Deo“ und produzierten die Show als Abschlußarbeit. Bevor ein neuer Kurs beginnt. CoK