Marne im Karnevalsrausch

Manch Rheinländer mag darob nur ein dezentes Gähnen hinter der vorgehaltenen Hand verstecken, doch für die Nordlichter scheint es fulminant: Am Rosenmontag stürmen kostümierte Jecken in der schleswig-holsteinischen Karnevalshochburg in Marne (Kreis Dithmarschen) um 14.15 Uhr das Rathaus.

Wie am Rhein muß der Bürgermeister die Stadtkasse herausrücken, die er dann am Aschermittwoch zurückerhält. Nachdem das Prinzenpaar und der Elferrat dann die närrische Herrschaft ausgerufen haben, beginnt um 15 Uhr der „große Rosenmontagszug“, oder was man so für groß halten mag. Insgesamt 40 geschmückte Wagen und 800 Menschen werden sich von Musikkapellen begleitet durch die Innenstadt bewegen. Auch Schaulustige werden erwartet.

Typisch schlechte Kopie: Schulfrei gibt es in der „Karnevalshochburg“ nicht, und in den meisten Betrieben wird auch gearbeitet. Aber Jecke soll es nicht nur in Marne geben: In Dithmarschen

gibt es auch noch den Meldorfer „Dithmarscher Heimat- und Karnevalsverein“. Und zu allem Über-

fluß wollen die den Marnern keine Konkurrenz machen und absolvieren ihren „Rosenmontagsumzug“ bereits am Sonntag. Wenn schon nicht Alaaf, dann aber Prost! taz/dpa