Parlament: Kritik an Anti-Olympia-Video

Berlin. Eine emotionsgeladene Debatte entspann sich in der aktuellen Stunde zum Thema Olympia im Abgeordnetenhaus. Die von CDU und SPD wegen ihrer Beteiligung an dem Anti-Olympia-Video scharf angegriffene sportpolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Grüne, Judith Demba, mußte ihre Rede vor fast leeren Bänken halten. Vor allem Christdemokraten hatten aus Protest den Saal verlassen. Michaele Schreyer distanzierte sich im Namen der Fraktion Bündnis 90/Grüne vom Strategiepapier der Autonomen und jeglicher Art von Gewalt. Sie kündigte Änderungen am Video der Olympia-Gegner an. Zuvor hatte Judith Demba das Video als „satirischen Streifen“ und „Privatsache“ dargestellt. Der Film, der allen IOC-Mitgliedern zugeschickt werden soll, zeige, daß „Menschen in Wagenburgen leben müssen, während IOC-Mitglieder allen Luxus der Stadt genießen“. Olympia werde vom Senat benutzt, um von den nicht mehr lösbaren gesellschaftlichen Problemen abzulenken, betonte Heike Meves von der PDS. Das Parlament habe sich selbst „kastriert“, als es alle Olympia-Entscheidungen Kapitalgesellschaften überlassen habe. Von Olympia pofitierten nur die Bauunternehmer, nicht aber der Breitensport oder die Berliner.

(Siehe auch Bericht auf Seite 4, die Kommentare auf dieser Seite und der Seite 10.)