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Black Flag und Nashville: Geht das?

■ Tanya Donelly spielt heute mit ihrer neuen Band "Belly" im Logo

INTERVIEW

Black Flag und Nashville: Geht das?

Tanya Donelly spielt heute mit ihrer neuen Band »Belly« im Logo

In den achtziger Jahren schrieben Kirstin Hersh und Tanya Donelly die Songs für die gemeinsam betriebenen „Throwing muses“. Die musikalische Grundidee bestand nach Hershs Einschätzung in dem Versuch, „Black Flag und die Bangles“ zusammenzubringen. Über diesen Sound legten sie Texte, die mit starken Metaphern psychotische Splitter in die Handlungsstränge der Stücke trieben. Vor zwei Jahren trennte sich Tanya Donelly von der Band, um mit Thomas Gorman (Gitarre, Orgel), Fred Abong (Bass) und Chris Gorman (Schlagzeug) „Belly“ zu gründen. Heute abend stellen sie ihr neues Album „Star“ im Logo vor

Im ersten Stück von Star stellst du die Frage: „Don‘t you have someone you‘d die for?“ War das mal eine Forderung Kirstin Hershs? Und war dir diese Frage zu selbstbezogen?

Donelly: Es war eine ihrer Forderungen und durchaus eine, über die wir uns lange einig waren.

Die manchmal surrealen Stimmungsbilder auf „Star“ und die teilweise verhangenen Melodien erinnern an Syd Barrett oder lassen auf eine besondere Inspirationsquelle schließen. War Nashville als Aufnahmeort für dich von Bedeutung?

Donelly: Man hat mir erzählt, wie überwältigend der Eindruck eines Europäers beim ersten New York-Besuch sein kann. Nun, nach Nashville zu reisen, bedeutet da sicher noch eine Steigerung. Es ist mehr als eine „city, that never sleeps“ und ich müßte lügen, wenn ich sagen würde , daß die Texte anderswo genauso geschrieben worden wären.

Wenn du singst „I was friendly with the girl who insisted on touching my face“ kann ich mich nicht entscheiden, ob ich das nüchtern betrachtet schlecht oder schön finden soll.

Donelly: Ich brauche auch noch Zeit für meine eigenen Songs, um sie beurteilen zu können. Es gibt die Zeit, in der das Lied entsteht, und diejenige, in der ich mich entscheiden muß, die Stimmung oder den Ausgangspunkt für ein Lied zu rekonstruieren, so wie jetzt. Aber wisse: Für das nächste Album schreibe ich die gleichen Songs nochmal, und trotzdem haben sie andere Texte, Melodien und Arrangements. Wir können uns also jetzt schon über diese Songs unterhalten, vielleicht fällt dir dann deine Entscheidung leichter.

Die Fragen stellte Kristof Schreuf

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