Gekürzte Stellungnahme des Sputnik-Kinos

... Wir vermieden bisher jeden Vergleich mit der Gewalt von rechts, werden diesen Vergleich aber nun eröffnen und begründen. Im letzten Jahr gab es viele Anschläge auf Ausländer... Wir... verstehen uns als Präsentationsfläche und Asyl für geistige und künstlerische Werte... Wir verstehen den Anschlag als den Tritt eines Springerstiefels ins Gesicht, der durch die zwangsläufige Presseresonanz... unserem Kino auch noch einen „Judenstern“ anlegen soll, denn wer geht schon gerne an einen Ort, auf den der geringste Verdacht des Sexismus und Rassismus fiel. Einen Mitarbeiter mit Mord zu bedrohen und Filme mit Säure zu zerstören finden wir ganz genauso schlimm wie Bücherverbrennungen und halten dies für Boten einer kommenden Reichskristallnacht. Diese in die taz geschmuggelte Anzeige macht uns Angst (ihr habt's geschafft), aber sie freut uns auch: Das Signal, das wir setzen wollten, mit dem wir ausdrücken wollten „Wir lassen uns nichts gefallen und wehren uns mit unseren Mitteln“ ist angekommen. Für uns sagt der Text dieser „Anzeige“, daß wir wieder mit Gewalt rechnen müssen (nicht auf der Veranstaltung, aber wir fahren ja auch allein U-Bahn...) Und wir wollen hiermit erstmals ALLE auffordern, uns und die anderen Berliner Kinos zu schützen. Gekürzte Stellungnahme des Sputnik-Kinos