piwik no script img

Polizeitaktik erfolgreich

■ Kneipen zu – keine rechte Action

Magdeburg (taz) – In Wernigerode (Sachsen-Anhalt) hatten am Wochenende niedersächsische FAP-Aktivisten zu einer „Propagandaveranstaltung mit anschließendem Kameradschaftsabend“ geladen. Rund 100 überwiegend jugendliche Gäste kamen, um sich die brauen Ergüsse anzuhören, rund 80 Angehörige der autonomen Szene hatten sich vorgenommen, genau das zu verhindern. Aus dem angekündigten Kameradschaftsabend wurde nichts, alle in Frage kommenden Kneipen und alle Szenetreffs hatten in Absprache mit der Polizei geschlossen. Wegen der ausbleibenden Action und der niedrigen Temperaturen zerbröselten die geschlossenen Blocks wie Zwieback, gegen Mitternacht waren rechte wie linke Jugendliche nach Hause gegangen.

Auch im sachsen-anhaltinischen Klötze verhinderte die Polizei durch massives Auftreten, daß es wie an den vergangenen Wochenenden zu Zusammenstößen kam. Bei Durchsuchungen von Autos beschlagnahmten die Beamten ein ansehnliches Arsenal von Hieb-, Stich- und Schußwaffen ebenso wie Hakenkreuzfahnen. Da alles ruhig blieb, nutzten die Beamten die Gelegenheit zu großflächigen Verkehrskontrollen, kassierten einige tausend Mark Verwarnungsgelder und trugen damit zur Finanzierung ihres Großeinsatzes bei. Eberhard Löblich

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen