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Friedensdemo

Friedensdemo

Ein makaberes Bild gestern mittag: Unter dumpfen Trommelschlägen trugen vier Soldaten einen Sarg durch die Obernstraße. Dahinter gingen gemessenen Schrittes einige ältere Herren, einige Jüngere, einige Frauen. Die meisten hatten Schilder umgehängt, auf denen eine Todesanzeige für „Fred Landser, gefallen in Ölland“ zu lesen war.

Eine Demonstration gegen die Erweiterung des Bundeswehr-Einsatzgebietes. Die Deutsche Friedensgesellschaft — Vereinigte Kriegsdienstgegner hatte aufgerufen, und rund zwanzig DemonstrantInnen waren gekommen. Trotz der spektakulären Aktionsform: Anschließen mochte sich niemand. „Ich bin für eine UNO- Truppe, bei der die Deutschen dabei sind“, sagte ein junger Mann. Und ein anderer meinte: „Es kann nicht sein, daß andere den Arsch hinhalten, und wir zahlen nur.“ Gerade der Jugoslawien-Konflikt zeige, daß es Konflikte gebe, die militärisch gelöst werden müßten. Richtigen Zuspruch gab es von einer Frau um die vierzig, die auf ein Plakat „Keinen weltweiten Einsatz der Bundeswehr“ deutetete: „Da bin ich auch für. Wat schert mi dat, wat die woanners machen.“ J.G.

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