Zwei Tote bei Schießerei in St.Georg

Bei einer Schießerei ist gestern der türkische Religionsattaché Ali Mangaolgu von Zivilfahndern in St. Georg erschossen worden. Zuvor hatte der Mann offensichtlich durch mehrere Schüsse einen 24jährigen Deutschen niedergestreckt. Über die Hintergründe der Wild-West- Szene tappt die Polizei nach Angaben ihres Sprechers Hans-Jürgen Petersen völlig im Dunkeln: „Die Hauptakteure sind leider tot.“

Laut Polizei hatte der Zivilfahnder um kurz vor zwei Uhr Schüsse in der Rostocker Straße gehört. Als der Polizist dort eintraf, beugte sich der türkische Diplomat über den 24jährigen Deutschen. Ali Mangaolgu habe dann die Waffe auch auf den Zivilbeamten gerichtet, der daraufhin „in Notwehr“ auf den Türken geschossen habe. Mangaolgu habe dann die Waffe gesenkt. Der schwer verletzte 24jährige sei aufgesprungen und einige Meter gelaufen, bevor er tot zusammenbrach. Zwei weitere Zivilfahnder beobachteten, daß der Diplomat erneut seine Waffe auf den Polizisten richtete. Sie gaben zwei Warnschüsse ab und konnten Mangaolgu entwaffnen. Er wurde ins AK St. Georg gebracht, wo er an seiner Schußverletzung starb.

Der türkische Botschafter Onur Öymen erklärte gegenüber der Presseagentur dpa, der Vorfall sei eigenartig: „Niemand kann ernsthaft davon ausgehen, daß ein Religionsbeauftragter völlig ohne Grund einen jungen Deutschen auf offener Straße erschießt.“ Ohne Grund wohl kaum. Sollte vielleicht der türkische Geheimdienst MIT seine Finger im Spiel haben? Dem Hamburger Verfassungsschutz liegen bereits seit Jahren Erkenntnisse vor, daß MIT-Mitarbeiter als getarnte Diplomaten an der Elbe operieren. Öymen räumte ein, daß alle türkischen Attachés wegen angeblich „in Deutschland aktiver Terroristen“ bewaffnet seien. Peter Müller