Müllstreit: Berlin und Brandenburg einig

■ Grüne zweifeln an Sanierung

Berlin/Brandenburg. Der Müllstreit hat ein Ende: Berlin und Brandenburg haben ein entsprechendes Konzept verabschiedet. Die heutigen Gebühren für das Abkippen von Abfall auf Brandenburger Müllhalden wird deutlich teurer werden. Von der Gebührenerhöhung soll die Sanierung der von Westberlin seit Jahren genutzten Deponien finanziert werden. Beide Länder wollen noch in diesem Monat die Märkische Entsorgungsanlagen- und Betriebs GmbH (Meab) zu gleichen Teilen übernehmen – die Treuhand erhält für die Müllfirma eine symbolische Mark.

Dieser Beschluß bedeutet, daß Berlin die Sanierung der vom damaligen Westteil der Stadt seit den 70er Jahren genutzten Deponien Schöneiche, Vorketzin und Deetz nicht alleine zahlen muß. Diese Deponien sind in einem maroden Zustand, und aus ihnen sickern giftige Chemikalien ins Erdreich und Grundwasser. Brandenburgs Umweltminister Matthias Platzeck (Bündnis 90) konnte sich aber damit durchsetzen, daß die Kreise, in denen sich die Müllkippen befinden, niedrige Gebühren bezahlen werden. Im gestrigen Umweltausschuß des Berliner Abgeordnetenhauses bezweifelte das Bündnis90/ Grüne, daß alleine die Müllgebühren von etwa 140 Mark die Tonne ausreichen, um die Sanierungskosten von 1,2 Milliarden Mark aufzubringen. Abgeordnete Judith Demba: „140 Mark kostet die Müllentsorgung schon bei intakten Deponien.“ diak